Picton

Das kleine Städtchen Picton ist quasi das Tor zur Südinsel, denn hier legt die Fähre aus Wellington an, die Tag für Tag zahlreiche Besucher über die Cook Strait bringt. Viele dieser Besucher reisen direkt weiter, doch ein Aufenthalt in Picton und Umgebung lohnt sich allemal, denn die Region hat viel zu bieten.

Picton ist das Tor zu den Marlborough Sounds, einer wunderschönen Landschaft von Meeresarmen und bewaldeten Inseln, die sich aus dem blau glitzernden Wasser erheben. Ursprünglich sind die Marlborough Sounds jedoch eine Ansammlung von versunkenen Flusstälern. Schon der Entdecker James Cook war von der Schönheit der Gegend bezaubert und besuchte sie auf seinen Reisen gleich mehrere Male.

Die drei Hauptarme Queen Charlotte Sound, Kenepuru Sound und Pelorous Sound erstrecken sich von Picton aus in die Gewässer der Cook Strait und laden zu Entdeckungstouren auf dem Wasser ein: Segler, Kanu- und Kajakfahrer finden hier ein ideales Revier. Auch Touren mit dem Motorboot sind möglich, um beschauliche Buchten und dünn besiedelte Inseln zu erkunden, und mit etwas Glück kann man bei der Fahrt über das ruhige Wasser der Sounds Delfine oder gar Robben und Blaue Pinguine in freier Wildbahn beobachten.

Ein Höhepunkt für Wanderfreunde ist der Queen Charlotte Track, ein drei- bis viertägiger Wanderweg, der entlang des Queen Charlotte Sound und seiner verwinkelten Buchten verläuft. Spektakuläre Ausblicke auf die blau schimmernden Marlborough Sounds, grüne Hügelketten und stille Ankerplätze sind garantiert. Auch für Tageswanderungen ist der Weg ideal geeignet – so kann man sich mit dem Wassertaxi an einem Punkt absetzen und einige Stunden später bequem an anderer Stelle wieder abholen lassen.

Unweit von Picton liegt die Stadt Blenheim, das Zentrum des Weinanbaus in der Marlborough-Region, die zugleich Neuseelands größtes Weinanbaugebiet ist. Viele der Weinkellereien können auf eigene Faust oder im Rahmen einer geführten Tour besichtigt werden. Kostproben des berühmten Sauvignon Blanc und anderer Weine wie beispielsweise Chardonnay oder Riesling sind natürlich inbegriffen. Entlang des Marlborough Wine Trail befinden sich jedoch nicht nur Weinkellereien, auch Brauereien, Destillerien und Olivenhaine können – mit Verkostung – besucht werden.

 

Zurück in Picton kann man bei einem kurzen Stadtbummel in die junge Vergangenheit des Städtchens eintauchen: Im Hafenviertel sind noch viele der ursprünglichen Gebäude aus den ersten Jahren der Besiedlung zu sehen. Im Hafen liegt der Dreimaster Edwin Fox vor Anker: Das Schiff wurde liebevoll restauriert und kann heute besichtigt werden. In unmittelbarer Nähe befindet sich das kleine Museum der Stadt, das eine Ausstellung zum Thema Walfang bietet.

Wer von Picton aus in Richtung Nelson weiterreist, dem sei die Fahrt entlang des Queen Charlotte Scenic Drive empfohlen. Die 40 Kilometer lange Straße zwischen Picton und Havelock ist eng und kurvig – dafür gibt es grandiose Ausblicke auf die Marlborough Sounds und die vorgelagerten Inseln. Für die Strecke sollte man daher genügend Zeit einplanen, um bei besonders spektakulären Punkten Halt machen und die Aussicht genießen zu können.