Cook Island
Cook Island – oder einfach das PARADIES
Unsere erste offizielle Inseltat war natürlich die langersehnte Kokosnuss zu knacken. Wie Ihr auf dem Photo seht, sind wir ihr mit der Machete zu Laibe gerückt, was natürlich völlig falsch war. Unser netter Hostel-Besitzer Bill hat Tim dann erstmal hinters Haus geführt und ihm eine Einweisung gegeben, wie man´s richtig macht. Eine ganz schön zähe Sache, aber der Lohn einer frischen Kokosnuss allemal wert.
Nach diesem Frühstück haben wir erstmal die weiteren Schätze des Gartens und seiner Umgebung erforscht und sind dabei auf Papayas, Bananen, Avocados und Sternfrüchte gestossen, die wir natürlich alle fleissig eingesammelt haben.
Danach musste selbstverständlich erstmal der Strand inspiziert werden und nach über einer Stunde Spazierengehen ist uns erst aufgefallen, dass wir die ganze Zeit niemanden getroffen hatten.
Das ist das tolle an Rarotonga, der Hauptinsel der 15 Cookinseln: sie ist weder überlaufen noch von irgendwelchen Hochhäusern oder anderen Bausünden verschandelt worden.Es gibt ein Gesetz, welches darauf acht gibt, dass die Häuser nicht höher als eine Kokosnusspalme gebaut werden dürfen. Daher schmiegen sich eher kleine Resorts oder Hotelanlagen an die Küste, wobei der Strand für jeden zugänglich ist und man sich überall hinlegen darf.
Die Insel ist fest in Insulaner-Hand, da kein Fremder Land kaufen darf. Man kann es höchstens für 60 Jahre pachten und danach geht der Grund und alles was drauf ist wieder an die Eigentümer zurück. Kein Vergleich zu Hawaii, wo sich die Wolkenkratzer an die Buchten quetschen und die Einheimischen so gut wie nix von dem ganzen Spektakel haben.
Nach 2 Tagen waren wir des Wanderns müde und haben uns für eine Woche ein kleines Moped gemietet, mit dem wir sage und schreibe 358km zurückgelegt haben. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass der Umfang der Insel nur 32 km beträgt.
Bevor jedoch der Spass losgehen konnte, mussten wir zur Polizei und uns den Cook-Island-Führerschein abholen. (Das wir den Weg vom Verleih in die Stadt quasi ohne Führerschein gefahren sind, hat niemanden wirklich interessiert). Nach einer Weile Warterei war Tim dann stolzer Besitzer der Fahrerlaubnis – sogar mit digitalem Photo und Cook-Island-Fahne drauf.
Die folgende Woche haben wir eigentlich nix anderes gemacht, als von Strand zu Strand zu düsen und festzustellen, dass sie alle toll sind. Schnorcheln waren wir natürlich auch und haben so einiges an Fischen gesehen. Wir sind auch mit allen Zehen und Fingern wieder rausgekommen, was wohl keine Selbstverständlichkeit ist, wie wir im Nachhinein gelernt haben.Der lokale Triggerfisch hat nämlich grade seine Balzzeit und verteidigt sein Territorium recht aggressiv gegen jeden Eindringling, sei er noch so gross. So haben uns unsere Hostelmitbewohner erzählt, dass sie schon einige Male gebissen worden sind und wenn der Fisch gross genug ist, kann es durchaus passieren, dass ein Stück vom Zeh flöten geht.
Auf den Schrecken hin mussten wir uns natürlich erstmal einen lecker Cocktail am Strand gönnen mit direktem Blick auf die Lagune. Die nackten Füsse im puderweichen Sand steckend, eine Hand am Glas, die andere verliebt turteln Händchen-Halten. Was will man mehr?
Da Rarotonga als Hochzeits-Insel bekannt und beliebt ist, haben wir auch der ein oder anderen Hochzeit beiwohnen dürfen, während wir die Flossen ins Wasser gehalten haben. Sehr romantisch, aber keine Angst, auf uns hat das nicht abgefärbt und alles ist beim Alten.
Sogar im Museum waren wir, wo uns der Wärter beinahe vor Gericht gezerrt hätte, da wir illegalerweise Photos gemacht haben. Die Schuld lag aber eindeutig nicht bei uns, da sich das Verbotsschild so klein in der hintersten Ecke versteckt hat, dass wir es wirklcih nicht gesehen haben. Nachdem wir die Bilder wieder gelöscht haben und wir unsere Standpauke erhalten hatten, durften wir aber wieder unversehrt abrücken. Und das ganze Drama nur wegen einer alten Fahne, die es sonst nirgendwo zu sehen gibt und die nicht abgelichtet werden darf, also wirklich!
Nach dem Kulturschock – im wahrsten Sinne des Wortes – haben wir uns wieder Erfreulicherem gewidmet und eine Insel-Tanz-Show besucht. Da wurde fleissig mit den Hüften gewippt und mit dem Kokosnuss-BH´s geklappert. Die Männer haben gefährlich auf den Boden gestampft und die Trommeln wie wild Wirbel geschlagen. Es war wirlich sehr interessant, da wir auch die Hintergründe erklärt bekamen und die Funktionen der einzelnen Musikinstrumente.
Danach aber schnell wieder an den Strand unter die Palme, um uns wieder zu erholen. Wobei man schon aufpassen muss, dass man nicht direkt unter den Kokosnüssen sein Lager aufschlägt, da jährlich 150 Menschen weltweit von Ihnen erschlagen werden. Ein Haiangriff findet nur 6 Mal statt, nur um Euch mal den erst der Lage zu demonstrieren.
Von unseren Freunden den Mini-Ameisen müssen wir natürlich auch berichten. Die sind eigentlich überall, wo es auch nur ansatzweise was zum Futtern gibt. Vor allem sind sie soo klein, dass man sie nur bei genauem Hinsehen entdeckt. Daher haben wir von Zucker und Müsli erstmal die Finger gelassen, nachdem das ihr beliebtestes Versteck zu sein schien.
So paradiesisch wie es dort ist und so gerne wir noch ein Weilchen länger geblieben wären, aber die kleinen Mistviecher würden uns auf Dauer wahnsinnig machen. Da geht man morgens nichtsahnend in die Küche und will den Schwamm zum Tischwischen nehmen und ehe man sich versieht, greift man in ein Ameisennest, dass sich über die Nacht dort gemütlich eingerichtet hat.
Ansonsten gibt es nichts, aber auch wirklich nichts, was wir beanstanden könnten.Insel toll, Strände perfekt, Schnorcheln aufregend, Einheimische soo nett, Mopedfahren ein riesen Spass, Erohlungsfaktor gigantisch!
Auch wenn es nicht in nächster Zeit sein wird, aber Cook Inseln wir kommen irgendwann wieder!!
Friert derweil nicht zuviel daheim, es grüssen Euch wie immer, Anja und Tim