Der Kiwi ist Neuseelands Wahrzeichen
Ein scheuer Vogel mit Schnurrhaaren und großen Füßen
Der Kiwi ist Neuseelands Wahrzeichen
Wer einen lebenden Kiwi sehen will, muss erst einmal ins Dunkel. Wenn sich die Augen dann an die Umgebung gewöhnt haben, erspähen sie einen pummeligen Vogel in der Größe eines Huhns, der auf großen Füßen durch sein Gehege stakst und mit dem langen Schnabel nach Insekten pickt. Wer dann genauer hinsieht, erkennt die winzigen Nasenlöcher am Ende des langen Schnabels, die riesigen Krallen an den Füßen und die zarten Federn, die beinahe wie Haare aussehen.
In Neuseeland gibt es eigentlich drei Arten von Kiwis: Die einheimischen Neuseeländer, die sich selbst als Kiwis bezeichnen. Die Kiwifruit, die in Massen angebaut und gerne von willigen Backpackern gepflückt wird. Und schließlich den Kiwi-Vogel, Neuseeands Wahrzeichen, der sich auf zahlreichen Schildern, Firmenlogos und Souvenirs finden lässt.
Der Kiwi wäre fast zu einer bedrohten Art geworden. Von den sechs verschiedenen Spezies des Kiwis sind drei auf 300 Vögel pro Spezies geschrumpft. Die Abholzung des Waldes, der Mensch, vor allem aber durch die Europäer importierte Fressfeinde wie Hermeline oder Wiesel reduzierten die Anzahl frei lebender Kiwis drastisch. Heute gibt es zahlreiche Schutzprogramme, um den Kiwi zu erhalten und in seinen natürlichen Lebensraum zurückzuführen.
Kiwis sind nachtaktive Tiere mit ausgezeichnetem Gehör, Schnurrhaaren und Nasenlöchern, durch die sie Insekten, Würmer und Beeren im Boden erschnuppern. Sie können zwar nicht fliegen, auf ihren kräftigen Füßen jedoch schnell und weit laufen. Die Vögel suchen einen Partner für's Leben, was bei Kiwis bis zu 40 Jahren bedeuten kann, und bleiben nach dessen Tod meist allein. Das Weibchen legt von alle Vögeln weltweit das größte Ei im Vergleich zu ihrem Körpergewicht, wobei die Eier bis zu einem halben Kilo schwer sein können.
Wer einen Kiwi in freier Wildbahn beobachten will, hat auf Stewart Island im Süden der Südinsel Neuseelands die besten Chancen. Ansonsten bleibt der Besuch in einem der Kiwi-Häuser, wo Besucher die Vögel in einem ihrem natürlichen Lebensraum ähnlichen Gehege beobachten können. Kiwihäuser gibt es in Whangarei, Otorohanga, bei Christchurch und in Queenstown.
Kiwi Englisch
Das erste, was mir am Englisch der Kiwis aufgefallen ist, sind die gedehnten Vokale. Ein „yes“ ist ein „Yees“, eine „seven“ eine „sieven“ und ein „pen“ ein „pien“. Überhaupt haben die Neuseeländer einen sehr eigenen Akzent, der ganz anders klingt als der von Engländern, Amerikanern und Australiern.
Wie die Australier auch bezeichnen die Neuseeländer einen Freund oder guten Kumpel als „mate“. Ich habe allerdings auch Kiwis gehört, die ihre Ehefrau „mate“ nannten...das waren dann aber eher die burschikosen Naturen und die Frauen sahen nicht so begeistert aus.
Daneben verwenden die Neuseeländer Spezialausdrücke im Kiwi-Slang, die manchmal schwer zu verstehen sind.
Damit ihr die Kiwis schneller versteht als ich damals habe ich Euch eine kleine Liste zusammengestellt:
Aotearoa= Neuseeland auf Maori
Pakeha= weiße Person, die nicht Maori ist
G’day= hallo, guten Tag
Kia Ora= Guten Tag auf Maori. Kann auch „danke“ heißen.
How’s it going= how are you? Wie geht’s?
Kiwi= ist entweder der mopsige braune Nationalvogel mit den großen Füßen oder ein menschlicher Neuseeländer. Die uns bekannten Kiwis zum Essen heißen hier „kiwifruit“.
Cheers, Bro= Cheers sagt man in Neuseeland für „Danke“. Bro steht für brother und heißt in diesem Zusammenhang soviel wie Kumpel
Sweet as= hieß wohl ursprünglich mal komplett „sweet as pie“ und soll ausdrücken: Passt schon, alles ist okay. Wird manchmal auch für „super“ verwendet.
Hard case= Spaßbruder, Kasper, manchmal auch Sturkopf
No worries= das ist wohl die Grundeinstellung der Kiwis. Heißt soviel wie: ist kein Problem
Duvet= klingt Französisch, heißt hier aber auf Englisch „Bettdecke“
Togs= Schwimmsachen, Badeanzug
Tramping= heißt wandern, bergsteigen
Chips= Pommes frites („fries“ in anderen Ländern). Mit Chips sind aber auch Kartoffelchips aus der Tüte gemeint.
Thongs= Flipflops