In Neuseeland zu sein ist schon traumhaft genug, doch das Filmset Hobbiton zu besuchen, setzt dem Ganzen noch mal eine Krone auf. Ich für meinen Teil bin gar kein sooo großer Herr der Ringe-Fan und trotzdem wollte ich mir die Tour zur Albert Farm bei Matamata, die Peter Jackson damals (zu recht!) als den perfekten Ort für sein Hobbitdorf auserwählt hat, unter keinen Umständen entgehen lassen – und ich kann sie wirklich jedem ans Herz legen. Das Hobbit-Filmset war eines der Highlights auf meiner Reise!
Von Rotorua aus ging es mit einem Bus im Hobbit-Design nach Matamata. Auf der Farm angekommen, sammelten wir ein junges Mädel namens Connie ein; eine Studentin aus Wellington, die uns durch das Dörfchen führen sollte. Eine kurze Strecke holperte der Bus vorbei an satt grünen Weiden voller weißer Schafe, dann kam The Shire auch schon in Sichtweite und im Bus ging es „Ohhh, there is it!“ und „Ahhh, how beautiful!“. Dann waren wir am Ziel, durften den Bus endlich verlassen, gingen um eine Kurve – und standen mitten drin in Mittelerde.
Das Filmset umfasst sage und schreibe 44 Hobbithöhlen, die alle mit größter Detailverliebtheit in die Hügel gebaut wurden. Zwar sind es nur Fassaden und keine der Höhlen birgt ein Innenleben, aber das tut nichts zur Sache, wenn man den verschlungenen Wegen folgt und das bestaunt, was so große Filmgeschichte mitgeschrieben hat. Dieser Ort ist, um es mit einem Wort auszudrücken, magisch: Die Beete sind gepflegt, es liegen Lebensmittel und Werkzeuge umher, Karren und Bänke stehen am Wegesrand und selbst das aus den Filmen bekannte Schild an Bilbos Gartentür „no admittance exception party business“ ist top in Schuss. Lediglich das Gras rund herum um seine Höhle war zum gegenwärtigen Zeitpunkt etwas wild verwuchert.
Jede einzige Höhle habe ich während der Tour fotografiert, viele Detailaufnahmen gemacht. So verzaubert war ich! Es fühlte sich an, als würde jeden Moment ein Hobbit um die Ecke kommen. Connie gab uns auf dem Weg den einen oder anderen Einblick in die Arbeit der Setcrew und verriet auch so manchen Filmtrick. Um nur ein Beispiel zu nennen: Damit die eigentlich neuen Holzzäune zu Beginn der Dreharbeiten dennoch alt aussahen, wurde eine Mischung aus Farbe, Joghurt und Schafmist daran geworfen, um den Effekt von Flechten zu erhalten.
Das einzige Gebäude, das in Hobbiton begehbar ist und auch von innen aussieht wie im Film, ist die Gastwirtschaft „Zum grünen Drachen“, in der die Hobbits so gern feuchtfröhlich gefeiert haben. Jeder Tourteilnehmer erhielt hier einen Tonkrug mit Ale und wenn man wollte, konnte man sich an den herumhängenden Requisiten bedienen und sich selbst als Hobbit verkleiden. Es war wirklich win wundervoller Nachmittag!