Neuseeland Erdbeben – Wenn die Erde grollt und Neuseeland sich bewegt
Der Inselstaat erlebt bis zu 15000 Erdbeben pro Jahr
„The shaky Isles“, die zitternden Insel, nennen Wissenschaftler und Beobachter Neuseeland. Erdbeben sind in dem Inselstaat aufgrund der speziellen geographischen Lage häufig. Neuseeland ist Teil des „Pacific Ring of Fire“, einem Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität.
Zusammen mit früheren Vulkanausbrüchen haben Erdbeben die Geologie des Landes geprägt und auch heute nichts von ihrem Gefahrenpotential verloren. Bridget, 28 Jahre, aus Wellington erlebt Erdbeben als regelmäßigen Bestandteil ihres Lebens, obwohl sie die eigentlichen Beben kaum mitbekommt: „Ich weiss, dass es in Wellington fast jede Woche ein Erdbeben gibt. Spüren kann man das aber nicht“.
Da Neuseeland auf zwei aneinander grenzenden Kontinentalplatten ruht, aus denen die feste Oberfläche der Erdkruste besteht, kommt es unter den zwei Inseln häufig zu seismischen Aktivitäten.
Direkt unter Neuseeland stoßen die australisch-indische und die pazifische Kontinentalplatte mit starker Kraft aneinander. Dabei schiebt sich eine Platte mit starkem Abrieb an die andere, wodurch auch immer wieder Erdbeben entstehen.
Innerhalb eines einzigen Jahres gibt es dem Projekt „GeoNet“ zufolge etwa 15.000 Erdbeben, von denen jedoch nur etwa 250 so stark sind, dass die Einwohner überhaupt eine Erschütterung wahrnehmen. GeoNet arbeitet daran, mithilfe moderner Technik ein flächendeckendes Warnsystem für Erdbeben, Vulkanausbrüche und Tsunamis zu installieren.
Nach den Statistiken seit der Aufzeichnung aller Beben im Jahr 1840 können die Einwohner Neuseelands mit Beben der Stärke 6 etwa jedes Jahr, mit Beben der Stärke 7 alle zehn Jahre rechnen.
Die Hauptstadt Neuseelands ist besonders gefährdet.
Die Gebiete mit den häufigsten Erdbeben liegen zwischen Fiordland im Süden der Südinsel und dem East Cape im Nordwesten. Diese Achse entspricht der Grenze zwischen der Indo-Australischen und der Pazifischen Kontinentalplatte.
Die Stadt mit der höchsten Erdbebengefahr ist Wellington, gefolgt von Napier und Hastings.
Bridget aus Wellington ist sich der Lage bewusst: „Wir alle wissen, dass es die Beben gibt. Und dass vielleicht irgendwann mal wieder ein stärkeres kommt“. Neuseeland hat sich auf die Erdbeben eingestellt: GeoNet beobachtet mit Seismographen die geologische Aktivität des Landes.
Für Häuser gelten spezielle Bauvorschriften und die meisten Neuseeländer sind sich der potentiellen Bedrohung bewusst. Sein bisher stärkstes Erdbeben mit der Stärke 8.2 erlebte Neuseeland bereits 1855 in Wairarapa. Dabei verschoben sich etwa 5000 km² Land.