New Zealand Maritime Schools – Für´s Reisen bezahlt werden
Es gibt nicht viele 19jährige, die von sich behaupten können, Geld für eine Weltreise an Bord eines Luxusdampfers zu erhalten. Für die beiden Kadetten der Navigation Andrew Coombridge und Audi Teves ist jedoch genau das seit sechs Monaten Realität – dank einer Partnerschaft der New Zealand Maritime School und der Princess Cruises.
Die zwei Kadetten arbeiten an ihren Diplomen in Nautischer Wissenschaft an der New Zealand Maritime School. Nach sechs Monaten praktischer Erfahrung auf dem Kreuzschiff „Diamond Princess“ sind sie nun in den Klassenraum zurückgekehrt.
Während ihrer Zeit auf der „Diamond Princess“ konnten sie Russland, Asien, Australien und einen Großteil der neuseeländischen Küste sehen und das umsetzen, was sie zu Beginn ihrer Ausbildung ein halbes Jahr lang im Theorieunterricht gelernt hatten – auf dem Programm standen so u.a. Navigation, Sicherheitsverfahren und Wachdienste.
Nach ihren Abschlüssen haben sie die Möglichkeit, als geprüfte Navigationsoffiziere an Bord der aufwändigsten Schiffe auf See zu arbeiten; ihre Kommillitonen in den ingenieurswissenschaftlichen Studiengängen stehen ihnen in Nichts nach und werden für die gesamte Mechanik, Elektrik und Elektronik dieser imposanten Verkehrsmittel verantwortlich sein.
“ Ein Leben auf hoher See ist genau das Richtige für mich. Ich liebe es, jeden Tag woanders zu sein – das ist viel besser als jeder Bürojob. Ich ermutige meine Freunde, das Gleiche zu tun „, sagt Teves.
Zwischen den Momenten, die dem Sightseeing und dem Spaß gewidmet waren, gingen die beiden Kadetten ihren Aufgaben nach und führten Tagebuch.
Bevor sie ein erneutes und letztes Mal an Bord eines Linienschiffes der Princess Cruises anheuern, werden sie die nächsten zwölf Monate mit Lernen beschäftigt sein und ihre Kenntnisse im schuleigenen Navigationssimulator auf die Probe stellen.
Die Aussichten für die Absolventen nach all der Mühe sind gut: Kapitän Tim Wilson zufolge gibt es weltweit einen Mangel an Seefachkräften. Mit einer schnellen Beförderung zum „Senior Officer“ und später Kapitän oder Chefingenieur können sie rechnen.
“ Zum einen erhalten die Kadetten eine international ausgerichtete Ausbildung, und zum anderen werden allein in Neuseeland in den nächsten zehn Jahren an die siebzig Prozent der Seefahrts-Experten in den Ruhestand gehen – die Nachfrage nach diesen Studenten wird also groß sein „, sagt Wilson.
Die New Zealand Maritime School wird seit siebzig Jahren weiter
entwickelt und ausgebaut und liegt direkt in der Stadtmitte Aucklands am Wasser.
Das Angebot an Kursen und Lehrmitteln wird kontinuierlich erweitert, um stets eine hochwertige Ausbildung gewährleisten zu können. Ein Elektronik-Labor bietet die Möglichkeit, sowohl direkt als auch mittels eines Simulators mit Funk- und Navigationsgeräten zu trainieren.
Tim Wilson zufolge sind die internationale Schiffahrtsindustrie und die Regierung gut beraten, sich dem Problem des Fachkräftemangels bald mit einem Spektrum an Initiativen zu widmen – zu viel wurde in den letzten 25 Jahren versäumt, zu wenige Experten wurden ausgebildet.
Die bevorstehende Pensionierung vieler seekundiger Experten innerhalb der kommenden Dekade führt auch zu einem gefährlichen Rückgang, was die Investitionen von Häfen und Schiffsgesellschaften in Trainingsprogramme betrifft. Auf der anderen Seite wird aber die Nachfrage nach seemännischem Fachwissen weiter steigen und der internationale Kampf um die besten Köpfe diesen eine stattliche Entlohnung sichern.
B. Branham