Südlich von Auckland liegt das Gebiet Waikato. Kennzeichen der Region sind vor allem weitläufige Weidelandschaften, die durchaus an die Alpenregionen in Deutschland erinnern. Allerdings grast das Nutzvieh unter anderem im Schatten von Palmen und Eukalyptusbäumen.
An der Küste Waikatos locken schwarze Strände, vor allem Raglan bei Hamilton hat in der Welt der Surfer weltweite Bekanntheit erlangt. Weniger durch seine Farbe oder die Höhe Wellen, sondern vielmehr für die Dauer, über die sich die Wellen reiten lassen. Hält man sich auf dem Surfbrett, kann ein Ritt mehrere Minuten andauern, was im Surfsport eine Ewigkeit ist.
In dieser Region liegt das Dorf Waitomo. Übersetzt wird dieser Maori-Name etwa mit “Fluss, der in das Loch in der Erde fließt“. Dieser Name lässt vermuten, dass sich unterhalb der Erdoberfläche eine weitere Welt erschließt, die der Höhlen. Bäche und Flüsse arbeiten sich durch Felsschichten, die durch Ablagerungen eines Urmeeres vor Millionen von Jahren entstanden sind, bevor sich Waitomo aus dem Wasser erhoben hatte.
Durchaus sind Muscheleinschlüsse und Fischversteinerungen in den Felswänden möglich. Viele Höhlen haben nicht nur ihren Ein- und Ausgang, sondern immer wieder Verbindungsschächte zum Tageslicht. Den Maori waren die Höhlen mit ihren Tropfsteingebilden vor Ankunft der Europäer bereits bekannt. In ihrer Kultur wurden sie als Kultstätten genutzt. Der erste Europäer driftete im Jahre 1887 driftete auf einem primitiven Floß in die Unterwelt Waitomos.
In diesem Zeitraum wurden auch die Glühwürmchen in den Höhlen entdeckt, die den Startschuss für den Tourismus in Waitomo gaben. Heute werden Glühwürmchen unter anderem als natürliche Deckenbeleuchtung in Hotels natürliche Deckenbeleuchtung verwendet.
Allgemein gelten diese Tierchen bislang für die Höhlen Waitomos als einer der größten Tourismusmagneten. Viele Reisende besuchen das Dorf nur wegen der Glühwürmchenhöhle, setzen sich in ein Boot und lassen sich durch den bläulichen Glühwürmchenhimmel der Glowworm Caves treiben und fahren anschließend nach knapp einstündigem Besuch gleich weiter.
Das neuseeländische Glühwürmchen ist in keiner Weise verwandt mit der europäischen Gattung, dem Johanniskäfer. Während das mitteleuropäische Glühwürmchen auf der Partnersuche leuchtend durch die Nächte schwebt, verwenden die Larven der Kiwis ihr Licht bei der Futtersuche. Je nach Hunger ist ihre Leuchtkraft daher mal mehr oder weniger stark.
Die Decken in den Glowworm Caves gleichen dank der Glühwürmchenformation einem Sternenhimmel, was keineswegs Zufall ist: Die Tiere immitieren in Gruppen das nächtliche Firmament, denn Insekten aller Art streben dorthin. In den Caves gelangen sie statt in Richtung Himmel in die klebrigen, langen Fäden der Leuchtlarven, die wie Spinnweben von der Höhlendecke hängen. Aufgrund dieser Fähigkeit Seidenfäden zu spinnen, um ihre Nahrung zu erbeuten, wurde die neuseeländische Gattung als Spinnenraupe getauft. Die so erbeutete Nahrung hat für das restliche Leben der Tierchen zu reichen, denn ihnen fehlt ein Maul zum Fressen. Nach der Verpuppung besteht die Bestimmung eines Glühwürmchen ausschließlich in der Fortpflanzung in den dunklen Höhlen. Das Stadium der Verpuppung nimmt im Leben der Spinnenraupe den größten Teil, sechs bis zwölf Monate, in Anspruch. Ist für die nächste Generation erfolgreich gesorgt worden, fallen die Tiere tot auf den Höhlenboden.
Man kann Glühwürmchen auch nachts unter Felsüberhängen und Brücken sehen, unter der Voraussetzung das in der Region hohe Luftfeuchtigkeit und ein gutes Nahrungsangebot verfügbar sind.