Wanganui
Wer in die jüngere Geschichte der Stadt eintauchen will, kann sich auf den Central City oder den Old Town Heritage Walk begeben. Kostenlose Broschüren mit Wegbeschreibungen und weiteren Informationen sind in der Touristeninformation erhältlich. Lohnenswert ist auch ein Spaziergang auf den Durie Hill, schon allein wegen des ungewöhnlichen Weges. Nach Überquerung der Wanganui City Bridge geht es durch einen Fußgängertunnel, bevor dann der Durie Hill Elevator erreicht ist – ein Lift, der den Spaziergänger zur Spitze des Hügels bringt. Vom War Memorial Tower auf dem Durie Hill bietet sich eine wunderbare Aussicht bis zur Tasmanischen See, an klaren Tagen gar bis zu den Gipfeln von Mount Taranaki und Mount Ruapehu.
Ein Besuch in Wanganui wäre nicht komplett, ohne den mystischen Whanganui River zu erkunden. Der „Rhein von Neuseeland“, der längste schiffbare Fluss Neuseelands, der zweitlängste Fluss der Nordinsel – der Whanganui River hat zahlreiche Übernamen, und doch wird kaum einer der überwältigenden Realität gerecht. Nördlich von Wanganui windet sich der Fluss durch eine großartige urwaldartige Buschlandschaft. Kalksteinfelsen fallen dramatisch steil zum Ufer ab.
Beeindruckende 239 Stromschnellen machen den Whanganui River zu einem der beliebtesten Flüsse für Kanu- und Kajakfahrer. Die als „Great Walk“ ausgewiesene Whanganui Journey zwischen Taumarunui und Pipiriki ist auch für Kanu- und Kajakanfänger geeignet; jedoch ist es dann empfehlenswert, sich einer der geführten mehrtägigen Touren anzuschließen. Auf der Reise paddelt man unter anderem an Farnen in zahlreichen Grüntönen, Wasserfällen, schmalen Schluchten und Steilklippen vorbei.
Wer nicht ganz so sportlich veranlagt ist, kann den Whanganui River dennoch auf typisch neuseeländische Weise erkunden und sich mit dem Jetboot bis zur „Bridge to Nowhere“ bringen lassen. Ein kurzer Wanderweg führt vom Fluss zur „Brücke ins Nirgendwo“, die einst errichtet wurde, um den Zugang zu einer entlegenen Siedlung im Mangapurua Valley zu erleichtern. 1942 wurde die Siedlung jedoch aufgegeben – heute erinnert nur noch die Brücke an die bewegte Geschichte des Tals.
Noch gemütlicher, aber nicht weniger geschichtsträchtig ist eine Fahrt mit der PS Waimarie, einem restaurierten Schaufelraddampfer, der heute noch auf dem Whanganui River verkehrt. Unwillkürlich fühlt man sich auf der Fahrt in die Kolonialzeit zurückversetzt.
Aber auch wer sich nicht aufs Wasser wagen will, muss nicht auf die Erkundung des Whanganui Rivers verzichten. Die Whanganui River Road von Wanganui bis Pipiriki bietet unzählige spektakuläre Ausblicke – die man umso besser genießen kann, wenn man nicht selbst fährt, sondern sich einer Tour mit dem River Mail Run anschließt und dabei den Geschichten des Postboten über die verschiedenen Orte und ihre Einwohner lauscht.